02 Dez Des Menschen Unterhaltsprozess gegen Gott
Ein Funkoratorium von B.A. Zimmermann nach Calderón
25./26.11.18
Volksbühne Berlin
Ein sehr ungewöhnliches Oratorium/Bühnenstück! Mit 2 Harfen im Orchester! Ich war die Nummer 1 und hatte viel zu tun……..
Der 100. Geburtstag von Bernd Alois Zimmermann gab Anlass zu schauen, welche seiner Werke aus der Erinnerung nach vorn zu holen sind. Sein unbekanntes Funkoratorium ist eine Komposition aus der Stunde Null, aus dem zerbombten Köln nach dem Zweiten Weltkrieg. Es war der verzweifelte Versuch, die Deutschen zu entnazifizieren, indem man sie zum katholischen Glauben zurückführen wollte. Eine Mission übers Ohr, die verhallte. Dazu wurde viel aufgeboten: Melodram, Oper, Theater und frühe Versuche auf dem Gebiet elektronischer Musik vermischen sich. Man meint die vier Besatzungszonen zu hören: Französischer Klangreichtum wie bei Debussy, Jazz-Elemente amerikanischer GI-Soldaten, Zitate aus dem Ballett russes sind stilistische Elemente der Zimmermannschen Musik.
Eine Koproduktion mit der Sing-Akademie zu Berlin und Deutschlandfunk Kultur
Der erste Mensch gegen Gott: Calderóns Welttheater aus dem spanischen Barock („Los alimentos del hombre“) inszeniert den Zweikampf des ersten Menschen gegen Gott: Gott lässt Adam aus dem Paradies plumpsen, als dieser sich über ihn erhebt. Auf der Erde gelandet, muss er ein schnödes Menschendasein führen. Der bäuerliche Umgang mit Ackergerätschaften sind Adams Ding nicht. Denkmann und Fressmann helfen ihm vergeblich. Zum Glück erscheint der Teufel und rät Adam zu einer Klage gegen Gott, auf Alimente. Das große metaphysische Gerichtstheater kann beginnen. Alimentieren statt randalieren! Almosen für die Gottlosen! Absolution statt Revolution!
Regie: Christian Filips
Musikalische Leitung: Kai-Uwe Jirka
Bühne: Nina Peller
Kostüme: Christian Filips, Kostüm-Abteilung
Mitarbeit an Buch / Konzeption: Luise Meier
Musikalische Einrichtung / Ton-Regie: Bo Wiget
Musikalische Einstudierung: Timo Kreuser, Friederike Stahmer
Video: Hanna Francisco
Dramaturgie: Sabine Zielke